Bent’s Old Fort NHS, CO
Bent's Old Fort National Historic Site ist ein historischer Handelsposten im Südosten von Colorado und liegt am Nordufer des Arkansas River
(bildete damals die Grenze zwischen Mexico und den USA) in der Nähe von La Junta.
Die Brüder William und Charles Bent und Ceran St. Vrain errichteten das Fort 1833, um mit den Plains Indian, Händlern und Trappern Handel
zu treiben. Schon bald breitete sich das Unternehmen weiter aus und sie errichteten Fort St. Vrain im Norden, Fort Adobe im Süden und
Company Stores in Taos und Santa Fe, Bent’s „Old“ Fort wurde die Zentrale eines florierenden Pelzhandelsimperiums. Hauptsächlich tauschten
sie ihre Waren (Töpfe, Messer, Decken, Perlen und sonstige Industriegüter) gegen Tierfälle - hauptsächlich Büffelfelle - mit den Southern
Cheyenne und Arapaho Indians.
Das Fort existierte nur 16 Jahre, war aber die wichtigste dauerhafte weiße Niederlassung auf dem Santa Fe Trail zwischen Missouri und den
mexikanischen Siedlungen. Es wurde auch „Castle on the Plains” genannt. Er war der einzige Vorposten und spielte daher eine entscheidende
Rolle bei der Besiedlung des Südwestens. Das Fort lieferte Abenteurern, Entdeckern, Siedlern und der U.S. Army all die Dinge, die sie in der
Wildnis zum Leben benötigten. Auch konnten man notwendige Reparaturen an Planwagen durchführen lassen, denn es gab einen Schmied und
Zimmermann im Fort.
Das Fort, das wie eine Festung aufgebaut erscheint, besteht aus einen unregelmäßigen Viereck um einen großen Hof.
Quelle: National Park Service (Public Domain)
Im Westen befanden sich Ställe und ein Corral. An den gegenüberliegenden Ecken (Südost und Nordwest) befinden sich zwei massive Türme.
Alle Wände bestanden aus Adobe: Ziegel aus getrocknetem, ungebranntem Lehm, der mit Stroh vermischt wurde. Für den Bau kamen etwa
100 bis 150 Arbeiter aus Mexico, die sich mit dem Lehmbau auskannten. Einige davon blieben, um den Handelsposten instand zu halten.
Innerhalb des Forts befanden sich die Wohnräume, Verkaufsräume und Lagerräume.
Auch die Werkstätten der Handwerker (Schmied und Zimmermann) befanden sich innerhalb des Forts.
Die Company stellt viele berühmte Mountain Men ein, so z. B. Kit Carson als Jäger, Dick Wooten als Kutschenfahrer. Insgesamt gab es ca. 60
Angestellt, die sich um die Handelsgeschäfte kümmerten.
Der Viehbestand war für das Handelsgeschäft von größter Wichtigkeit, denn die Handelsgüter mussten hunderte von Meilen entlang des Santa
Fe Trail mit Planwagen befördert werden und dazu brauchte man Ochsen, Maultiere und Pferde.
Bent’s Fort war zwar eine private Handelsstation, aber die US-Armee lagerte im Fort Vorräte, Waffen und Munition und nutzte das Fort als
Stützpunkt im mexikanisch-amerikanischen Krieg (1846 bis 1848). In dem von der US-Armee besetzten New Mexico wurde Charles Bent 1846
als erster Gouverneur eingesetzt. Im darauffolgenden Jahr kam es zu einem Aufstand der Mexikaner und Pueblo-Indianer und Charles Bent
wurde dabei in Taos erschlagen.
Da Mexico den Krieg verloren hatte, kamen New Mexico, Arizona und Kalifornien zu den Vereinigten Staaten und der Santa Fe Trail bekam eine
neue Bedeutung als Route für Tausende von Siedlern.
Charles Bents Tod, die Nachwirkungen des Krieges mit Mexiko, das gespannte Verhältnis zu den Indianerstämmen und die Ausbreitung von
Krankheiten führten letztendlich zur Aufgabe von Bent’s Old Fort. William Bent versuchte zwar das Fort an die Armee zu verkaufen, aber diese
zeigte kein Interesse. Das frustrierte William so, dass er versuchte, das Fort in Brand zu setzten. Dabei flog das Schießpulver in die Luft und
zerstörte einen Teil des Forts und so gab er es 1849 auf. Im Laufe der Zeit verschmolz der Handelsposten wieder mit der Prärie.
Bent und Vrain errichteten 1853 ein neues Fort 40 Meilen flussabwärts. Sie konnten aber nicht mehr an dem Erfolg des alten Forts anknüpfen
und bald gaben sie auch hier auf.
1960 wurde der Standort des Forts als National Historic Site ausgewiesen und in der Folge archäologisch untersucht. 1976 wurde an originaler
Stelle das Fort wieder aufgebaut. Dazu wurden archäologische Ausgrabungen, Originalzeichnungen, die Leutnant Alberts in den 1840er Jahren
angefertigt hatte und Tagebuchaufzeichnungen benutzt, um das Fort zu rekonstruieren.
Quelle: Wikipedia (Public Domain)
Im Fort wurden mehrere Filme gedreht, u. a. 1962 „How the West Was Won“ von John Ford mit Henry Fonda, James Steward und John Wayne.
Heute ist es ein Living Fort, beim Eintritt wird man von einem kleinen drahtigen Trapper empfangen. Im Sommer soll man dem Blacksmith und
anderen bei ihren Tätigkeiten zuschauen können. Im letzte Herbst waren aber keine Handwerker mehr da - ich war ja fast der einzige
Besucher. Bei meinem ersten Besuch (1982) wurde auch auf offenem Feuer gekocht, es gab Buffalo-Stew. Ich durfte damals sogar davon etwas
kosten.
Das Video sollte man sich auf jeden Fall anschauen, es zeigt anschaulich die Geschichte des Forts. Es werden auch Führungen angeboten. Ich
habe mir ein kleines Booklet (A Self-Guided Tour) gekauft, da ich für die nächste Tour zu lange warten musste.
Der Park ist das ganzjährig geöffnet außer an Thanksgiving, Christmas und am 1. Januar und kostet 3 $ Eintritt, Kinder (6-12 Jahre) zahlen 2 $.
Der offizielle Link.
So interessant das Fort ist, es hat einen Nachteil: Es liegt weit ab von den Touristenrouten.
Weitere Bilder gibt es in meinem Fotoalbum.