Seit
10-Tausenden
von
Jahren
haben
Menschen
Felszeichnungen
erstellt,
sei
es
in
Höhlen,
auf
Canyonwänden
oder
auf
großen
und
kleinen
Felsbrocken.
Heute
rätseln
die
Wissenschaftler
sehr
oft,
warum
diese
Zeichnungen
erstellt
wurden
bzw.
welche
Bedeutung
sie
haben.
Es
gibt
viel
Literatur
über
Rock
Art,
speziell
auch
zum
Südwesten der USA, aber meist nur auf Englisch. Mittlerweile findet man auch einiges im Internet, allerdings nur wenige Infos auf Deutsch.
Einige
haben
sicherlich
schon
einmal
vor
solch
einer
Felsenzeichnung
gestanden
wie
z.
B.
dem
Newspaper
Rock
auf
der
Fahrt
zum
Canyonlands
NP
oder
dem
Buckhorn
Wash Pictograph Panel auf de
m Weg zum Wedge Overlook in der San Rafael Swell.
Newspaper Rock, UT211, Utah
Buckhorn Wash Pictograph Panel, Utah
Ich
finde
es
faszinierend,
dass
diese
Kunst
die
lange
Zeit
mehr
oder
weniger
trotz
Umwelteinflüssen
gut
überstanden
hat
und
schaue
mir
daher
diese
Kunstwerke
immer mit Ehrfurcht an. Umso weniger kann ich es verstehen, dass es einige gibt, die solch ein Kunstwerk mutwillig zerstören.
Es
schwirren
immer
wieder
Begriffe
wie
Petroglyphs
und
Pictographs
durch
die
Literatur
und
manchmal
kommt
es
mir
vor,
als
ob
der
Schreiber
nicht
weiß,
um
was
es
sich
dabei
handelt.
Auch
ich
hatte
früher
manchmal
zu
einem
Petroglyph
Pictograph
bzw.
zu
einem
Pictograph
Petroglyph
gesagt.
Meine
damaligen
Mitreisenden
hatte
es nicht gestört bzw. sie wussten meistens nicht, um was es sich handelt.
Rock
Art
wird
in
der
Literatur
meistens
als
Felszeichnung
oder
Bildzeichen
benutzt.
In
diesem
Zusammenhang
bedeutet
es,
dass
die
Felszeichnungen
bzw.
Bildzeichen
von
prähistorischen
Bewohnern
und
ihre
Nachkommen
erstellt
wurden.
Die
Zeichnungen
sind
nicht
wie
Hieroglyphen
(z.
B.
bei
den
alten
Ägyptern)
zu
sehen,
die
Bilder
als
Schriftsprache
verwendeten.
Da
es
keine
schriftlichen
Aussagen
aus
der
damaligen
Zeit
gibt,
kann
man
natürlich
viel
hinein
interpretieren.
Vieles
wird
sicherlich
stimmen,
was
man
darüber
geschrieben
hat,
aber
für
alles
würde
ich
nicht
meine
Hand
ins
Feuer
legen.
Aber
diese
Bilder
wurden
sicherlich
nicht
zum
Vergnügen in bzw. auf den Felsen erstellt.
Black Dragon Canyon, Utah
Castle Garden, Wyoming
Einführung Rock Art
Rock Art Etiquette
Die
Felszeichnungen
haben
viele
tausend
Jahre
überstanden
und
würden
sicherlich
auch
weitere
tausende
Jahre
überstehen
-
vorausgesetzt
niemand
besucht
sie.
Es
sind
schon
viele
Felszeichnungen
verschwunden
oder
zerstört
worden,
z.
B.
dadurch,
dass
Dämme
oder
Highways
gebaut
wurden.
Auch
heute
noch
wer-den
sie
zerstört,
weil
Platz
benötigt
wird
für
Hausprojekte.
Auch
durch
Vandalismus
sind
viele
Felszeichnungen
zerstört
worden.
Die
Rock
Art
Stätten
müssen
geschützt
werden, auch wenn es noch Zig-Tausende Petroglyphs und Pictographs im Südwesten der USA gibt. Daher sollte man einige Regeln beachten:
Sollten die Felsenzeichnungen auf Privatbesitz liegen, muss man sich beim Besitzer die Genehmigung zum Besuch einholen.
Das letzte Stück zu der prähistorischen Stätte sollte man Laufen und nicht mit dem Auto hinfahren.
Artefakte wie z. B. Scherben darf man zwar aufheben, aber nicht mitnehmen.
Niemals Glasware mit zur Stätte nehmen und das was man mitbringt soll man auch wieder mitnehmen.
Rock Art niemals reinigen
Felszeichnungen soll man nicht berühren, speziell Pictographs nicht.
Felszeichnungen nicht mutwillig zerstören, (Sprühfarbe, Felszeichnung herausschlagen, sich nicht mit seinem Monogramm verewigen,……)
Man sollte nicht oberhalb der Stätte herum klettern. Es könnten sich Steine lösen und die Felszeichnungen zerstören.
Kein Feuer bei Felsenzeichnungen anmachen
Keine Durchzeichnungen (Pausen) herstellen, dadurch könnte die Zeichnung zerstört werden.
Wenn man Felszeichnungen fotografieren, darf man kein Wasser über das Bild kippen, um es hervor zu heben.
Wie findet man diese Felszeichnungen?
Es
gibt
schon
viel
Literatur,
in
der
unzählige
Pictographs
und
Petroglyphs
abgebildet
sind.
Aber
genaue
Angaben,
wo
sich
diese
befinden,
sind
eher
selten.
Auch
von
Leuten,
die
in
der
Gegend
wohnen,
bekommt
man
sehr
oft
keine
Auskünfte.
Die
Befürchtung
ist
zu
groß,
dass
die
Veröffentlichung
der
Lage
der
einzelnen
Felszeichnungen
auch
den
Vandalen
nutzt.
Ich
bin
auch
der
Meinung,
dass
man
nicht
jede
Lage
der
Rock
Art
veröffentlichen
sollte.
Manchmal
bekommt
man
bei
staatlichen
Stellen
Auskunft,
z.
B.
beim
Bureau
of
Landmanagement
(BLM)
oder
National
Park
Service.
Bei
meinen
Besuchen
habe
ich
auch
schon
einige
Fels-
zeichnungen
gefunden.
Man
muss
nur
seine
Augen
offen
halten
und
dann
findet
man
etwas,
z.
B.
Stellen
mit
dunklem
Wüstenlack
oder
Felsüberhänge
sollte
man
immer
absuchen.
Aber
auch
auf
großen
Felsblöcken
habe
ich
schon
Felsgravuren
gefunden.
Es
kommt
sehr
häufig
vor,
dass
Felszeichnungen
am
Eingang
eines
Canyons
zu finden sind.
Dies
ist
keine
wissenschaftliche
Abhandlung
sondern
nur
ein
kleiner
Einblick
in
die
Welt
der
Rock
Art.
Wer
entsprechende
Literatur
liest,
der
kann
natürlich
noch
viel
tiefer
in
die
Bedeutung
und
Geheimnisse
der
Felsenzeichnungen
(Rock
Arts)
eindringen.
Ist
das
Interesse
an
Rock
Art
erst
einmal
geweckt,
dann
lässt
es
einen
nicht
mehr los. Und ich habe schon Rock Art in Australien, Afrika und Südamerika gesehen.
Beschädigte Rock Art
Rochester Panel, Monogramme
Temple Mountain, Schüsse auf eine Figur
Newspaper Rock, Gelöschte Buchstaben
Buchstaben über dem ganzen Bild
Styles
Archäologen
benutzen
den
Begriff
„Style“,
der
sich
auf
die
Designmerkmale
oder
dekorative
Techniken
bei
der
Herstellung
von
Artefakte
beziehen.
Stilistische
Merkmale
werden
häufig
verwendet,
um
Informationen
zu
liefern,
z.
B.
die
Identität
des
Herstellers
oder
des
Eigentümers
des
Artefakts
oder
die
Identität
der
Gruppe
(z.
B.
Fremont
Style),
zu
der
er
oder
sie
gehört.
Archäologen
haben
Gruppen
von
Felsenzeichnungen,
die
sich
ähneln,
einen
Stylenamen
gegeben.
Die
unterschiedlichen
Styles
entsprechen
in
der
Regel
bestimmten
Zeiträumen
und/oder
geographische
Regionen.
Archäologen
definieren
Stile
aufgrund
bestimmter
Designmerkmale wie Form, Textur, Farbe und die Qualität der Handwerkskunst.
Die bekanntesten Rock Art Styles sind Anasazi, Barrier Canyon und Fremont. Daneben gibt auch unbekannte Styles wie Archaic, Western Archaic, Coso Range.
Fremont Style (etwa 600 bis 1250 n. Chr.)
Der
Fremont
Style
beschreibt
sowohl
eine
Region
als
auch
eine
Zeitraum.
Die
Menschen
in
der
Fremontkultur
lebten
in
Zentral-
und
Nord-Utah
und
im
westlichen
Colorado,
also
nördlicher
als
die
Anasazi.
Sie
betrieben
Landwirtschaft
und
lebten
in
Pueblos.
Sie
gingen
ab
er
auch
auf
die
Jagd,
in
einem
größeren
Umfang
als
ihre
Nac
hbarn im Süden. Die Fremont - Kultur bestand von
etwa 600 bis 1250 n. Chr.
Sego Canyon, Utah
In der Nähe von Vernal, Utah
Buckhorn Wash, Utah
Barrier Canyon Style (etwa 2000 v. Chr. bis 100 v. Chr.)
Temple Mountain, Utah
Sego Canyon, Utah
Head of Sinbad Pictograph, Utah
Anasazi (etwa 1500 v. Chr. bis 1350 n. Chr.)
Sand Island Panel, Utah
Newspaper Rock, Utah, die meisten Petroglyphs sind Anasazi Style
Historic Ute (etwa 13. bis 16. Jhdt)
Die
„Historic
Ute
Art“
wird
identifiziert
und
datiert
durch
Pferde
und
Reiterfiguren.
Pferde
wurden
durch
die
Spanier
im
16.
Jhdt.
in
Nordamerika
eingeführt.
Andere
Elemente
in
den
Zeichnungen
sind
der
weiße
Büffel,
menschliche
Figuren
mit
Leggins
und
große
Kreise,
von
denen
man
annimmt,
dass
sie
Schilde
sind.
Die
Ute
waren
Jäger
und
Sammler,
benutzten
Pfeil
und
Bogen
und
lebten
in
Wick
iups
(Grasshütten)
und
Tipis.
Die
No-Tah
(Ute
People)
lebten
frei
in
West
Colorado
und
Ost
Utah
bis
etw
a 1880.
Sego Canyon, Utah
Sego Canyon, Utah
Navajo Style(etwa 1500 bis 1750)
Crown Canyon, New Mexico
Crown Canyon, New Mexico
Crown Canyon, New Mexico
Es gibt aber Rock Art Panels, an denen mehrere Styles zu finden sind, z. B. den Newspaper Rock oder das
Rochester Panel. Beim Rochester Panel findet man Fremont, Barrier Canyon und Ute Styles.
Rochester Panel, Utah
Es würde zu weit führen, alle Styles einzeln aufzuführen und zu beschreiben. Wer weiteres dazu wissen will, der findet ausführliche Informationen in der
entsprechenden Literatur.
Bestimmung des Alters der Rock Art
Es
ist
sehr
schwierig,
das
genaue
Alter
der
Rock
Art
zu
bestimmen.
Die
Carbon-Dating
Methode
soll
bei
Felsen
nicht
wirksam
sein,
scheidet
also
aus.
Man
bestimmt
daher
das
Alter
nach
anderen
Kriterien,
etwa
nach
den
Ruinen,
die
in
der
Nähe
sind
oder
nach
dem
Style
der
Felsenbilder.
Wenn
in
einem
Bild
Körbe
dargestellt
sind
und keine Keramik, dann kann man daraus schließen, dass es sich um ein älteres Bild handeln könnte.
Durch
das
Finden
von
Pfeilspitzen
ähnlich
derer,
die
man
in
Clovis
und
Folsom
gefunden
hat,
kann
man
schließen,
dass
die
Zeichnungen
in
dieser
Zeit
entstanden
sind.
Aber
eine
Garantie
ist
das
natürlich
nicht.
Auch
die
Darstellung
von
Atlatl
lassen
Schlüsse
auf
das
Alter
zu,
ebenso
die
Darstellung
von
Pferde,
die
ja
erst
mit
den
Spaniern nach Amerika kamen.
In der Zeichnung ist ein Pferd zu sehen,
also ist dieser Teil nicht so alt.
Es sollen fünf oder sechs Technologien geben, die helfen, das Alter von Felsenzeichnungen zu ermitteln. Eins der
größten Probleme wird immer sein, genug Material für eine Bestimmung zu bekommen, ohne die Rock Art zu
beschädigen. Einige der Rock Arts im Südwesten der USA sollen bis zu 10000 Jahre alt sein, andere sind nur wenige
Hundert Jahre alt sein.
3.) Goeglyphs (Itaglios)
Obwohl
Geoglyphen
nicht
auf
Felsen
oder
großen
Gesteinsbrocken
bestehen,
werden
sie
im
weiteren
Sinn
zu
den
Rock
Art
gezählt.
Die
bekanntesten
Geoglyphen
sind
die
Scharrbilder
auf
der
Hochebene
von
Nazca,
Peru.
Die
größten
Scharrbilder
sind
dort
bis
zu
300
Meter
groß.
Vom
Boden
sind
sie
fast
nicht
zu
sehen.
Die
ältesten
Geoglyphen
sollen
in
der
Zeit
von
800
v.
Chr.
bis
200
v.
Chr.
entstanden
sein.
Ich
war
1989
in
Per
u
und
bin
auch
mit
einem
kleinen
Flugzeug
über
die
Hochebe
ne
von
Nazca geflogen, denn nur aus großer Höhe
kann man die Bilder gut erkennen.
Scharrbild Die Hände
perfekte Darstellung eines Affen (ca. 90 Meter groß
Kolibri
Der
Affe
wurde
1954
von
Maria
Reiche
entdeckt.
Sie
hat
sich
ein
Leben
lang
mit
den
Scharrbildern
von
Nazca
beschäftigt
und
hat
auch
den
größten
Anteil,
dass
die
Nazca Linien und Figuren 1994 von der UNESCO als „Linien und Bodenzeichnungen von Nasca und Pampa de Jumana“ zum Weltkulturerbe erklärt wurde.
Goeglyphs
sind
große
Bodenzeichnungen,
die
erstellt
wurden,
indem
man
z.
B.
das
dunklere
Material,
das
den
Wüstenboden
bedeckte,
entfernt
und
das
darunter
liegende, hellere Bodenmaterial freilegt.
Es gibt drei Formen von Geoglyphen:
•
Die Zeichnungen werden erstellt, in dem man Steine so anordnet, dass sie eine Figur ergeben.
•
Die zweiten Methode ist die schon oben erwähnte, indem man die dunklere obere Schicht entfernt und die darunter liegende hellere Schicht freilegt - wie die
Scharrbilder von Nazca.
•
Bei der dritten Methode stampfte man die Zeichnung in die Erde, es entstehen so die Linien, die die Zeichnung ergeben.
Goeglyphs
stellen
normalerweise
Konturen
von
Tieren
(Zoomorphs)
oder
menschenähnliche
Figuren
(Anthropomorphen)
dar,
die
etliche
Meter
groß
sein
können.
Aufgrund
ihrer
Größe
sind
sie
oft
erst
aus
der
Luft
richtig
zu
erkennen.
In
USA
findet
man
Goeglyphen
auf
Mesas
entlang
des
Colorado
Rivers
speziell
an
der
Grenze
von Kalifornien und Arizona wie z. B. die Blythe Intaglios (das größte Geoglyph ist dort etwa 53 Meter groß) in California.
Die
Blythe
Intaglios
wurden
erst
1931
von
einem
ansässigen
Piloten
entdeckt
als
er
mit
seinem
Flugzeug
über
dieses
Gebiet
flog.
Sie
wurden
nach
der
zweiten
Methode
-
entfernen
der
oberen
dunklen
Schicht
-
erstellt.
Archäologen
sind
sich
nicht
sicher,
wie
alt
diese
Geoglyphen
sind,
es
gibt
noch
keine
Techniken,
um
das
Alter zu bestimmen. Sie können über 2000 Jahre alt sein, sollen aber mindestens 450 Jahre alt sein.
Nach
den
Movave
und
Quechan
Indians
repräsentieren
die
menschliche
Figuren
Kumastamo,
den
Erschaffer
allen
Lebens.
Die
Tierfiguren
repräsentieren
Hatakuly
(Berglöwe),
der
bei
der
Erschaffung
geholfen
hat.
Es
soll
über
300
solcher
Scharrbilder
im
Südwesten
(Arizona,
Kalifornien)
geben,
einige
Archäologen
sprechen
sogar
vo
n über 600 Scharrbildern. Zeremonielle Tänze fan
den früher in der Gegend statt, um diese Symbole
der Erschaffung des Lebens zu ehren.
Blythe Intaglios, California
Blythe Intaglios, California
Blythe Intaglios, California
Nördlich von Quatzsite, Arizona gibt es auch Scharrbilder, z. B. den Bouse Fisherman.
Zuerst
ging
man
davon
aus,
dass
das
Bild
Kumastamo,
den
„Schöpfer
des
Lebens“,
dargestellt.
Die
letzten
ethnografischen
Forschungen
haben
ergeben,
dass
die
Figur
Kumastamo
darstellt,
wie
er
den
mächtigen
Colorado
River
erschuf,
damit
Wasser
in
die
trockenen
Wüsten
dieser
Region
fließen
kann.
Der
Legende
nach
stieß
er
seinen
Speer
in
den
Boden,
aber
das
Wasser,
das
hervorsprudelte,
floss
nach
Norden
anstatt
nach
Süden.
Nach
drei
weiteren
Versuchen
floss
das
Wasser
endlich
in
die
gewünschte
Richtung
nach
Süd
en,
dorthin
wo
es
gebraucht
wurde.
Dann
nahm
er
die
kräftige
Quarzpfeilspitze
seines
Speeres
und
kratzte
in
die
Erden
eine
Flussrinne
für
das
Wasser,
die
heute
der
Colorado
River
ist.
Vom
Boden
sind
diese
großen
Scharrbilder
schlecht
zu
erkennen,
es
gibt
aber
schematische Darstellungen, die die Zeichnungen zeigen.
Bouse Fisherman, Arizona
2.) Pictographs
Pictographs sind Bilder, die auf eine Felsenoberfläche gemalt wurden und sie sind weitaus fragiler als Petroglyphen.
Man
findet
Pictographs
in
der
Regel
in
geschützten
Nischen
und
Höhlen,
unter
Vorsprüngen
und
Überhängen,
wo
sie
vor
Wind
und
Wetter
geschützt
sind.
Man
hat
Stellen
gefunden,
wo
der
Untergrund
(z.
B.
Sandstein)
geglättet
wurde,
bevor man das Bild auf den Felsen malte.
Die
Farbstoffe
für
die
Bilder
wurden
weitgehend
aus
mineralischen
Stoffen
hergestellt.
(Die
Annahmen
beruhen
auf
den
Schluss
von
geprüften
historischen
und
prähistorischen
Sites,
sowie
von
ethnographischen
Studien.).
Es
ist
allerdings
unmöglich,
diese
Aussage
für
jedes
Pictograph
zu
treffen.
Man
müsste
dieses
Bild
an
einer
Stelle
zerstören,
um die Farbzusammensetzung zu bestimmen.
Head of Sinbad Pictographs, San Rafael Swell, Utah
Farbenstoffe, die in Pictographs am meisten verwendet wurden, sind:
•
rot, aus Hämatit (wird auch Blutstein genannt) oder rotem Eisenoxid,
•
gelb, aus Limonit
•
weiß, meist aus weißem Ton oder Gips
•
schwarz, aus Holzkohle, verbranntem Holz
•
orange, aus einer Mischung von gelben Limonit (wird auch Brauneisenstein genannt) und roten Hämatit
•
grüne und blaue Farbstoffe, die weniger vorkommen, wurden mit Malachit (grün) und Azurit bzw. Türkis (blau) hergestellt.
•
die Mischung der oben genannten Farbstoffe mit weiß Ton ergaben pastellfarbene Picotgraphs.
Die
Mineralien
wurden
mit
Trägersubstanzen
(um
die
Farbstoffe
flüssiger
zu
machen)
und
Bindemittel
versehen,
damit
sie
an
dem
Felsen
haften
bleiben.
Wenn
die
Farbstoffe
nicht
mit
einem
Bindemittel
vermischt
worden
wäre,
dann
wäre
das
Pictograph
im
Laufe
der
Zeit
verschwunden.
Nach
Studien
bestanden
die
Bindemittel
aus einer Kombination von Eiweiß, Pflanzenöl, Tierfette, Blut und verschiedenen Pflanzenextrakten. Als Trägersubstanz benutze man Wasser, Speichel und Urin.
Die Maltechniken waren vielfältig, einigen Bilder schienen mit dem Finger auf den Felsen gemalt worden sein. Bei anderen Bildern wurde Pinsel aus Fasern benutzt,
wie z. B. Fasern der Yucca-Pflanze. Dann gibt es Bilder, bei denen Schablonen benutzt wurden wie z. B. bei diversen Handabdrücken. Die Farbe wurde hierbei
irgendwie aufgesprüht. Und dann gibt es noch Pictographs, die direkt mit der Farbe erstellt wurden z. B ein Kohlestück oder einem Farbklumpen.
BuckhornWash Pictograph Panel, Utah;
Sego Canyon, Utah
Lone Warrior, San Rafael Swell, Utah
Hier ist zu sehen, dass mit gelber Farbe über die
rotfarbenen Zeichnungen gemalt wurde.
Black Dragon Pictograph Panel, Utah
Black Dragon Pictograph Panel, Utah
Begriffe und Techniken zur Erstellung der Zeichnungen
Es gibt drei grundlegende Kategorien: Petroglyphs, Pictographs und Intaglios.
1.) Petroglyphs (Petrogyphen)
Petroglyphen
sind
weltweit
verbreitet
und
gehören
zu
den
ältesten
Kulturäußerungen
des
Menschen.
Die
ältesten
bekannten
Steinritzungen
wurden
in
der
Blombos
Cave,
nahe
Kapstadt,
Südafrika
gefunden,
sie
sollen
75000
Jahre
alt
sein.
Der
Begriff
"Petroglyphen"
kommt
aus
dem
griechischen:
"Pertros"
für
Stein,
"glýphein"
für
aushöhlen, heraus schnitzen. Petroglyphs sind Darstellungen aus prähistorischer Zeit, die in eine Felsoberfläche geritzt, geschabt oder gepickt wurde.
• Unter Ritzen versteht man das Vertiefen von dünnen Linien in das Gestein mit Hilfe eines harten Gegenstandes.
• Unter Schaben versteht man das Vertiefen von Flächen durch reibende Bewegungen.
• Unter Picken versteht man das Vertiefen von Flächen durch schlagende oder klopfende Bewegungen, wobei ein sehr unebenes Relief entsteht.
Petroglyphs im Dry Canyon, Utah
Petroglyph geritzt, White Mountain, Wyoming
Petroglyph gepickt, Rochester Panel, Utah
Petroglyphs
wurden
meistens
auf
Felswänden
mit
einem
dunklen
Wüstenlack
erstellt,
da
der
Kontrast
zwischen
der
dunklen
Oberfläche
und
dem
darunter
liegenden
hellen
Sandstein
oder
Basalt
die
Sichtbarkeit
des
Designs
erhöht.
Einige
Gesteinsarten
sind
für
Peotrglyphs
besser
geeignet
als
andere.
Harte
Gesteinsarten
oder
Gesteinsarten, die viel Quartz beinhalten sind nicht so gut für Peotrglyphs geeignet, ein mit Wüstenlack überzogener Basalt eignet sich sehr gut.
Die
häufigste
Methode
zum
Erstellen
von
Bildern
ist
das
so
genannte
"Picken"
eines
Musters
in
den
Felsen.
Man
machte
dies,
indem
man
einen
"Hammerstone"
benutzte
und
auf
die
zu
bearbeitenden
Fläche
schlug
oder
man
benutzte
2
Steine,
wobei
der
zweite
Stein
quasi
als
Meißel
diente.
Durch
die
Verwendung
von
Meißel
und
Hammerstone
war
genaueres
"Picken"
möglich.
Man
will
festgestellt
haben,
das
bei
manchen
Zeichnungen
zuerst
die
Umrisse
in
den
Felsen
geritzt
bzw.
geschlagen worden ist, um ein genaueres Design zu bekommen. Ein gepicktes Petroglyph hat eine raue, narbige Oberfläche.
Bei
vielen
Zeichnungen
wurde
nicht
nur
der
Wüstenlack
entfernt,
es
wurde
zusätzlich
an
der
betreffenden
Stelle
der
Sandstein
eingeritzt
und
es
entstand
eine
Vertiefung. Diese Methode ist besonders effektiv wo die Rock-Oberfläche besonders we
ich ist oder wo eine dicke Lackschicht fehlte.
Noch ein paar Petroglyphs:
Detail vom Newspaper Rock, Utah
Abstraktes Petroglyph im Dry Canyon, Utah.
Es könnte aber auch die Darstellung vom Aufgang der vorherigen
Welt und der Wanderweg zur jetzigen Welt sein.
Rochester Panel, Utah - das wohl bemerkenswerteste
Rochester Panel, Utah
Petroglyph Panel in der San Rafael Swell
Welche Bedeutung haben die Rock Arts?
Über die Bedeutung der Darstellungen sind schon etliche Bücher geschrieben worden, daher hier nur ein paar Gedanken und Beispiele.
Oft
haben
die
Darstellungen
für
die
Gemeinschaften,
von
denen
sie
stammen,
eine
hohe
kulturelle
und
religiöse
Bedeutung.
Dabei
sind
aber
keine
generellen
Rückschlüsse
zulässig.
Das
Erkennen
der
Bedeutung
von
Felszeichnungen
ist,
wenn
überhaupt,
nur
durch
sehr
gute
Kenntnisse
der
Kultur,
die
sie
hergestellt
hat,
möglich.
Die
Erforschung
der
Bedeutung
von
Petroglyphen
und
Pictographen
sind
Gegenstand
der
Archäologie
und
der
Ethnologie.
Es
gibt
somit
keine
allgemein
gültigen
Erklärungen,
die
für
alle
Felszeichnungen
und
Bildzeichen
angewendet
werden
können.
Viele
Felsmalereien
sind
wahrscheinlich
Symbole,
die
etwas
für
die
Menschen
bedeuteten,
die
sie
gemacht
haben.
Felszeichnungen
sind
auf
jeden
Fall
mehr
als
nur
"Rock
Art",
eine
Bilderschrift
oder
Naturdarstellungen.
Der
Kontext
der
einzelnen
Bilder
zueinander
ist
sehr
wichtig
und
wesentlich
für
seine
Bedeutung.
Heutige
Natives
haben
erklärt,
dass
die
Platzierung
der
einzelnen
Felszeichnungen
nicht
zufällig
sei.
Mit
Sicherheit
kann
man
sagen,
dass
Rock
Art
keine
Graffiti,
Hieroglyphen
(z.
B.
bei
den
Ägyptern
und
Mayas)
oder
Kritzeleien
ist.
Rock
Art
kann
eine
Geschichte
erzählen,
eine
Trail
markieren,
eine
religiöse
Bedeutung
haben,
die
Geschichte
einer
erfolgreiche
Jagd
erzählen
oder
den
Verlauf
der
Jahreszeiten
verfolgen.
Auch
Himmelsbeobachtungen
wurden
dargestellt.
Einige
Native
Gemeinschaften
hatten
"Spezialisten",
die
verantwortlich
waren,
die
Sonnenposition
zu
verfolgen
und
andere
Himmelsgeschehnisse
zu
beobachten.
Andere
repräsentieren
Stammes-,
Clan-,
Kiva
oder
Gesellschafts-zeichen.
Einige
Felszeichnungen
sind
auch
heute
noch
von
Bedeutung,
während
die
Bedeutung
anderer
nicht
mehr
bekannt
ist,
wohl
aber
deren
Zugehörigkeit
zu
einem
Zeitra
um,
z.
B. zu den Anasazi (those who came before) zu r
echnen ist.
Hier könnte eine Hunting Szene dargestellt sein.
Repräsentiert dieses Bild die Zugehörigkeit zu einem Clan - den Snake Clan?
Selbst innerhalb einer Kulturgruppe können die Felsmalereien unterschiedliche Bedeutungen haben, z. B. kann das
Bild eines Hirsches mehr bedeuten als nur "ein Hirsch". Je nach den Umständen kann das Bild bedeuten:
•
ein Ausdruck - "dieses Tier ist gut zu essen".
•
Teil einer Jagdrituals - um die Fruchtbarkeit des Tieres zu erhöhen oder den Hunter zu befähigen, das Tier zu
fangen.
•
über die Qualität der Tiere - "z. B. die Schnelligkeit eines Hirsches"
•
ein Clan-Symbol - Repräsentation einer Gruppe von Menschen (Deer-Clan)
•
Darstellung einer Transformation - ein Schamane oder eine Person auf einer Visionssuche: Im Zustand der
Umwandlung vom Mensch zum Tier.
Um
zu
deuten,
warum
Felszeichnungen
erstellt
wurden
und
wie
sie
verwendet
wurden,
untersuchten
die
Archäologen
die
Lage
der
Felszeichnungen
im
Zusammenhang
mit
den
Wohnbereichen
und
Landschaften,
in
denen
sie
sich
befinden.
Sie
betrachteten
auch
die
Kultur
der
Völker,
den
Glauben
und
die
Geschichte.
Während
man
sich diese Bilder betrachtet, sollte man wissen, dass viele Bilder nicht nur für die vergangenen sondern auch für die heutigen Kulturen von Bedeutung sind.
Noch ein paar Beispiele:
Ist dieses Bild ein Clan-Zeichen? Eine Schlange hat aber auch die Bedeutung eines Blitzes. Es könnte aber auch nur
das Bild einer Schlange sein.
Der Künstler wusste sicherlich welche Bedeutung diese langen Ausfransungen an den Armen haben. Heute weiß man
nur, dass diese Fransen sorgfältig gemalt wurden. Stellte diese Zeichnung einen Regenengel dar?
Es gibt auch Geburtsszenen, ist diese eine Geburtsszene? Bei Moab gibt es auf dem Weg zum Hurrah Pass einen großen
Felsbrocken, auf dem eine Geburtsszene dargestellt ist. Es soll auch Szenen mit Geschlechtsverkehr geben, es war
damals kein Tabu-Thema.
Eine Spirale wird sehr häufig gefunden und ist das Symbol einer Wanderung. Das Symbol einer runden Spirale wurde
häufig verwendet, um anzuzeigen, dass eine Siedlung verlassen wurde und dass sich die ursprünglichen Bewohner auf
der Wanderung befinden. Eine runde Spirale mit einer Verbindung zu einer quadratischen Spirale soll anzeigen, dass
die Bewohner eine neue Siedlung gefunden (erbaut) haben.
Ein Regenbogen symbolisiert z.B. eine Brücke zwischen Erde und Himmel
Natives